Für Wanderer ist (die Südseite) des Grand Canyons sehr gut erschlossen, der Weg entlang der Canyons ist eben und so konnten wir auch Aviva im Stroller das Gelände gut erkunden. Zu allen interessanten Punkten fahren auch regelmäßig kostenlose Busse! Sehr empfehlenswert ist übrigens der "Condor-Talk" vom National Park Service, an dem man einiges über diese enormen Vögel erfahren kann! Condore haben eine Flügelspannweite von 3,25 m und sind somit der größte fliegende Vogel Nordamerikas und waren schon fast ausgestorben. Heute gibt es am Grand Canyon wieder 95 dieser Vögel.
Am nächsten Morgen war es etwas bewölkt, nicht nur über dem Canyon, sondern auch mitten darin schoben sich Wolken entlang und bisweilen auch über die Canyonkante hinweg...ein sehr imposantes Schauspiel. Übrigens kann man von der 100 Kilometer entfernten Stadt Williams aus auch den historischen Zug bis zum Grand Canyon nehmen...
Zum anderen wegen des "Antelope Canyons" einer vom Antelope Creek ausgewaschenen Sandstein-Schlucht, die man in einer knapp 2h Wanderung erkunden kann. Der Canyon selbst liegt auf Navajo-Gebiet und die Führung wird auch von den Navajo organisiert. Der Boden der engen Schlucht liegt etwa in 8-10m Tiefe (meine Schätzung) und zeigt ganz außergewöhnliche Sandsteinformationen, die der Bach bei Sturzfluten in die Schlucht gegraben hat. Aufgrund der sich ständig wechselnden Lichtverhältnisse kann man wirklich imposante Aufnahmen erzielen, in denen der Fels in allen möglichen Rot- und Hellbraun-Tönen erscheint...und auch wir haben fast unzählige Fotos geschossen (unser Navajo-Guide hatte für alle gängigen Kamera-Typen und Smartphones ganz ausgefeilte Tricks auf Lager).
In der Nähe von Page liegt der Glen Canyon Dam, der den Lake Powell entstehen lies. Page war ursprünglich die Stadt der Erbauer des Dammes. Am Abend gab es ein texanisches Essen beim örtlichen "Big John's Texas Barbeque", inklusive Live Musik. Übrigens ist der Stausee im Vergleich zur vollständigen Flutung nur noch ca. 60 % gefüllt. Grund hierfür sind u. a. Trockenperioden und ein steigender Wasserverbrauch.
Am nächsten Morgen fuhren wir weiter in Richtung Monument Valley...die Landschaft wurde zunehmend grüner (Wochen zuvor hatte es viel geregnet, denn normalerweise ist die Landschaft eher trocken und gelb)... allerdings entschlossen wir uns, dass Monument Valley (bekannt durch "Wild West Filme", aber auch "Zurück in die Zukunft 3") bis auf einen kurzen Stopp in der "Goulding Lodge" nur zu durchqueren. Grund hierfür war der Eintritt in das Monument Valley, welches den Navajo gehört, in Höhe von 20 USD. Zudem hätten wir mit unserem Camper nicht die Straßen im Valley befahren dürfen. Somit hätte wir das Gebiet nur mit einer geführten Jeep-Tour erkunden können, welche das Budget um ein vielfaches überstiegen hätte. Das meiste sieht man eh von der Straße. Zudem war der Campingplatz bei Gouldings nicht so pittoresk, als das wir die ca. 50 USD bezahlen wollten.
Bluff ist ein kleines verschlafenes aber dennoch sehr nettes Städtchen mit einigen netten Restaurants und einem RV Park. Der Unterschied zum Campingplatz besteht im Mangel an Toiletten und Duschhäuschen. Ein nettes Restaurant befand sich gleich neben dem Coral Sand RV Park (25 USD per Nacht), das Desert Rose Inn & Cabin, wo es eine nette abwechslungsreiche Karte gab. Ebenso nett, war das gegenüberliegende Comb Ridge Restaurant, welches u. a. zum Frühstück lilafarbene Pancakes serviert, gemacht aus einer alten Maissorte. Das Fort, welches heute ein Museum beherbergt ist wieder mal ein Glanzstück der Amerikaner Geschichte anschaulich und abwechslungsreich zu vermitteln. Somit verlängerte sich unser Aufenthalt dort um ein Vielfaches..
Auf dem Weg nach Westen überquerten wir den Wolf Creek Pass und stoppten in einem alten Fort - Fort Garland. Wir hatten Glück, das Fernsehen war gerade da und so konnten wir einige "Soldaten" zu Pferd und in Bürgerkriegsmontur sowie der Zeit entsprechend gekleidete Damen bestaunen...!