Freitag, 3. Juli 2015

Von Denver über Las Vegas zum Grand Canyon

Mit unserem nächsten Camper - diesmal eine Nummer kleiner mit 25 Fuß ~ etwas über 8 Meter - von CruiseAmerica starteten wir nun zu 4 von Denver aus. Über die I-70 ging es nun wieder westwärts und diesmal hatten wir recht schönes Wetter und konnten die Fahrt durch die Rocky Mountains geniessen. Für die erste Übernachtung hatten wir uns den "Heaton Bay Campground" ausgesucht und nach dem Aufstocken der Vorräte im hiesigen Safeway Supermarkt parkten wir unseren Camper dort und machten einen Rundgang zum nahegelegenen und wunderschön von Bergen umsäumten See.





Nach einem zugegebenermaßen etwas frischen Frühstück ging es am nächsten Morgen weiter westwärts, Vorbei am Winterurlaubsort Vail und durch den imposanten Glenwood Canyon zur Mittagsrast im malerisch gelegenen Ort Glenwood Springs. Wir entschlossen uns zu einem kleinen Stadtrundgang und wurden nicht enttäuscht: Thermalbäder, eine hübsche Innenstadt und ein Amtrak-Zug der gerade Halt machte (auf seiner Strecke von Kalifornien nach Chicago) konnten bestaunt werden.






In Fruita hatten wir den James M. Robb State Park direkt am Colorado gebucht und wurden beim Spaziergang prompt von einem sehr heftigen Gewitter überrascht, dass den ganzen Abend hindurch anhalten sollte. Ausserdem stellte sich heraus, dass wir ein Wasserleck an einem Waschbecken im Camper hatten und so organisierte ich über die CruiseAmerica Traveller`s Assistance Hotline ein Reparatur in der Nähe unserer nächsten Übernachtung. Glücklicherweise, möchte man fast sagen, mussten wir unsere Route etwas abwandeln und fuhren schon etwas eher von der Interstate 70 ab und nahmen die östliche Route auf der Route 28 um den "Arches Nationalpark" herum nach Moab in Utah. Wir durchfuhren ein Gebiet mit fantastischen Felsformationen, die schon an das Monument-Valley erinnerten. Auf der "Sorrel-Ranch" - ausgesprochen hübsch am Colorado gelegen - gab es einen Kaffee zur Stärkung und weiter ging es immer weiter am Fluß entlang bis nach Moab.






Hier wurde nun die Wasserleitung geflickt und dann ging es hinauf zum schon mit Spannung erwarteten "Dead Horse Point" State Park, der auf einem grossen Felsvorsprung hoch über dem vom Colorado gegrabenen Canyon liegt.
Die Ausblicke, die wir auf unserer abendlichen Wanderung geniessen konnten, waren atemberaubend und liessen schon den Grand Canyon erahnen.






Am nächsten Morgen ging es zum an der Spitze liegenden Ausguck und hier offenbarte sich der gesamte Bogen, denn der Fluss in den Fels geschliffen hat. Der "Dead Horse Point" hat seinen Namen übrigens daher, dass die Cowboys früher wilde Mustangs auf den Felsvorsprung in eine natürliche Falle trieben, die "guten" - also verkaufsfähigen - Pferde heraussortierten und die anderen zurückliessen und diese - im Anblick des 1000 Meter weiter unten fliessenden Colorado - verdursten mussten ... !








Die nächste Strecke führte uns wieder auf die Interstate 70 und wir füllten unseren Benzintank randvoll - glücklicherweise, denn danach begann eine Strecke - das entsprechende Schild stand interessanterweise erst nach der Tankstelle - von 100 Meilen (!) ohne irgendeine Tankstelle. Wir bogen schon etwas eher ab und nach einer eher holprigen Strecke von etwa 40 Meilen ohne Ortschaft, Tankstelle oder sonstigen Einrichtungen erreichten wir den Ort Hanksville, in dem wir unsere Mittagspause einlegten.



Bevor wir unseren nächsten Stopp in Torrey erreichten, durchquerten wir noch den Capitol Reef National Park - mit weiteren Sandsteinfomationen, die von der Erdgeschichte erzählten.







In Torrey angekommen, wurde sogleich der Grill angeworfen und beim Abendessen konnten wir einen sehr schönen Sonnenuntergang geniessen.



Am nächsten Morgen ging es auf der Route 12 in Richtung Bryce Canyon. Die Strasse wurde immer spektakulärer, denn sie überquerte Felsformationen auf einem relativ schmalen Grat und links und rechts ging es beachtlich bergab.






Unseren Mittagsstopp legten wir in Escalante ein, wo wir in einem kleinen Museum einiges über die Familien eines Siedlertrecks nach "Hole-in-the-Rock" erfuhren - es gab sogar einen Film darüber auf Deutsch.

Am Bryce Canyon angekommen, begann es zu regnen, was uns aber nicht abschreckte, den nächsten Shuttle-Bus zum "Bryce-Point" zu nehmen. Der Bryce Canyon ist mit seinen unzähligen "Nadeln" einzigartig. Wir wanderten den gesamten Weg am Rand des Canyons entlang bis zum Campingplatz - mit einer kleinen Pause in der "Bryce Canyon Lodge" - zurück.










Am Abend gab es dann ein klassisches Lagerfeuer mit Würstchen, Maiskolben und Marshmallows :-)






Nach einem Besuch des Besucherzentrums machten wir uns am nächsten Tag auf den Weg zum Zion National Park und durchquerten dabei einen weiteren "Red Canyon" - diesmal sogar mit einem kleinen Tunnel im Gestein.

Der Zion Nationalpark beeindruckt schon, bevor man seine eigentliche Nationalparksgrenze erreicht hat durch enorme Bergfelsen mit sehr schön sanften Sandsteinformationen und sobald man den Tunnel durchquert hat, eröffnet sich dem Besucher ein majestätisches Tal von riesigen Ausmaßen - die Kamera kann diesen Ausblick nur mäßig einfangen...!







Die Temperaturen stiegen nun auch extrem an und beim Besucherzentrum lagen diese bereits weit über 40 Grad Celsius. Aus diesem Grund mussten wir leider von weiteren Touren im Park Abstand nehmen, da dies für alle Beteiligten - insbesondere aber für Aviva - deutlich zu anstrengend geworden wäre. Die Klimaanlage im WoMo leistete Schwerstarbeit und im Pool unseres RV Parks in Springdale - gleich am südlichen Ausgang des Nationalparks - konnte man sich auch ein wenig abkühlen. Am Abend und bei erträglicheren Temperaturen ging es dann asiatisch essen, eine schöne Abwechslung nach Burgern, Sandwiches und anderen amerikanischen Leckereien :-).

Nach einem ausgezeichneten Frühstück konnte die Fahrt weitergehen - Ziel: Las Vegas! Die Zockermetropole liegt bekanntermassen mitten in der Wüste und die galt es, ebenso wie zwei Bundesstaatsgrenzen (Arizona und Nevada) zu überqueren.
Durch das geschäftige Getümmel auf den Strassen von Las Vegas kamen wir wohlbehalten in unserem Domizil für die nächsten Tage an: das Tahiti Village Resort. Als erstes wurde der "Lazy River" ausprobiert und auch Aviva fand nach erstem respektvollen Kontakt Gefallen am Herumtreibenlassen.
Gegen Abend ging es dann auf den Las Vegas Boulevard: Verstehen kann man die Menge und Ausmasse der Casinos und die Art und Weise, wie man versucht den Leuten das Geld auf bemerkenswert spektakuläre Weise aus der Tasche zu ziehen nicht - man muss es tatsächlich gesehen haben. Offensichtlich funktioniert der Trick aber, denn die Casinos waren gut besucht!!












Am nächsten Tag verbrachten wir einige Zeit im "Mandalay Bay" - nicht nur wegen der gut gekühlten Luft, sondern auch weil es für ein ausgesprochen gutes und preiswertes Büffet bekannt ist ... und ja, wir haben auch ein paar Dollar in verschiedene Spielautomaten geworfen und nein, wir haben nichts gewonnen, sondern den Grund für den Erfolg von Las Vegas erfahren: Die Casino-Bank gewinnt immer! Abends besuchten wir noch das ursprüngliche Zentrum von Las Vegas, der eigentliche Trubel ging hier aber erst viel später los.

Tags darauf ging es zum Flughafen und wir verabschiedeten uns von Monika, die ihren Rückflug nach Deutschland antrat ... wir wollten dem Tahiti Village und dem Lazy River noch nicht auf Wiedersehen sagen und verlängerten unseren Aufenthalt nochmals um einen Tag, denn wir erneut (ohne zu zocken) auf dem Las Vegas Boulevard und im Lazy River verbrachten.





Doch nun hiess es auch für uns wieder Umsteigen ins Wohnmobil. Das nächste Highlight lag bereits "gleich um die Ecke": Der Hoover Damm, der Las Vegas mit seinem Wasser- und Stromhunger wohl erst möglich gemacht hat. Allerdings konnte man am Stausee auch erkennen, dass der Wasserstand sehr kräftig gesunken ist...!




Auf der Suche nach einem ruhigen Platz für unsere Mittagspause bogen wir von der Route 93 ab und als wir nach einigen Meilen fast schon wieder umkehren wollten, erreichten wir den "Willow Beach" am Colorado River. Aufgrund der echten Wüstenhitze - schliesslich befanden wir uns ja auch in der Wüste - und der Aussicht auf einen Stellplatz mit "Full-Hookup" entschieden wir uns, eine Nacht hier zu bleiben - eine gute Wahl, den der Campingplatz war sehr nett, ruhig und der nächtliche Sternenhimmel war bei angenehmen Temperaturen ausgezeichnet zu beobachten.





Über Kingman, wo wir wiederum unsere Vorräte auffüllten, erreichten wir ein weiteres amerikanisches Monument: die Route 66 - jene legendäre Strasse von Chicago nach
Kalifornien, die so viele gerne auf einer Harley-Davidson befahren möchten. Unser Wohnmobil tat`s für uns auch, die Harley-Dichte nahm hier jedoch tatsächlich sehr deutlich zu. Die Strasse hat ihren Mythos nicht, ihre Bedeutung jedoch durch die modernen Interstate-Strassen, verloren und so holpert man über die ausbesserungswürdige Piste und findet eine ganze Reihe verlassener Tankstellen, Motels und Autowracks am Strassenrand. An einigen Stellen kann man erkennen, dass versucht wird, den Mythos aufrechtzuerhalten: So im kleinen Städtchen Seligman / Arizona, das wir zur Übernachtung ansteuerten. Hier gibt es die klassischen Motels und kleinen Diner-Restaurants noch und jede Menge Harley-Davidson-Karawanen (und Reisebusse) bevölkern auf den Spuren von Dennis Hopper & Peter Fonda "ihre" Route 66 !!













Nun ging es zum Grand Canyon, wo wir den Camping Platz für 5 Tage gebucht haben...