Freitag, 8. Mai 2015

Von Mount Rushmore zum Yellowstone National Park

Der Blick aus dem Camper am nächsten Morgen verhieß strahlenden Sonnenschein und so ging es direkt nach dem Frühstück rauf zum Mount Rushmore. Ich muss schon sagen, es ist - bei aller Kontroverse - ein beeindruckender Anblick, die vier Präsidenten (George Washington, Thomas Jefferson, Theodore Roosevelt und Abraham Lincoln) hoch oben in den Fels gehauen zu sehen. Leider war der Wanderweg, der unterhalb der Skulpturen entlang führt, noch gesperrt und so schauten wir uns das sehr informative Museum an und Aviva konnte ihr erstes Nationalpark-Junior-Ranger-Abzeichen an ihrem Buggy bestaunen. Bei der Weiterfahrt konnte man das Profil von George Washigton bewundern und direkt darunter tummelten sich einige Bergziegen - auf die hatte sich Jeannette schon besonders gefreut.




Da wir unsere Vorräte noch einmal aufstocken mussten, ging es am Nachmittag noch einmal in die Innenstadt von Rapid City. In Downtown kann man an den Ecken der Strassen in der Nähe der Main Street alle Präsidenten als Skulpturen bestaunen und so enstanden einige Foto-Motive. Ausserdem gibt es ein Denkmal für die Berliner Mauer...




Am nächsten Morgen ging es dann weiter quer durch die Black Hills. Auf einem kleinen Wanderweg durch einen Canyon ging es dann zu einem Wasserfall, den Roughlock Falls in der Nähe von Lead, South Dakota. Aviva hat es auf Papa`s Rücken jedenfalls gut gefallen, der Wanderweg war gut mit Hinweisen auf Tiere der Region  bestückt, der Wasserfall selbst war eher unspektakulär. Dennoch war es schön, mal ein paar Meter zu laufen, anstatt zu fahren.







Auf den nächsten Stopp freute ich mich schon seit unserer Reiseplanung: Devil`s Tower in Wyoming. Hier wurde der Spielberg-Film "Die unheimliche Begegnung der Dritten Art" (Close encounter of the third kind) gedreht und es landen Ausserirdische am Devil`s Tower und zwar genau dort, wo sich der KOA Campground befindet, den wir für eine Nacht mit unserem WoMo belegten. Schon hier offenbarte sich der Blick auf dieses einzigartige Naturwunder: Der Devil`s Tower ist - der wissenschaftlichen Vermutung nach - ein Magma-Propfen, der ursprünglich weit unter der Erde lag. Wind und Zeit haben die umliegenden Erdschichten langsam abgetragen, so dass nun dieser riesige Berg übriggeblieben ist. Die Indianer-Legende besagt, dass sich Kinder vor einem Bären auf einem kleinen Felsen retteten und die Götter anflehten, sie mögen ihnen helfen und so hob sich der Felsen gen Himmel und der Bär kratzte mit seinen Krallen die markanten Rillen in den Fels. Die so geretteten Indianerkinder sind heute das Sternenbild der Plejaden -  auch eine schöne Geschichte.



Obwohl es recht bedeckt war, machten wir uns zu einer kleinen Wanderung auf (der gesamte Weg der Strasse entlang sind immerhin drei Meilen) und am Fusse des Berges entdeckten wir einen kleinen Wanderpfad, der uns hinauf zum Devil`s Tower brachte und uns ganz wundervolle Aussichten bescherte, zumal das Wetter nun aufklarte und wir nun bei strahlendem Sonnenschein weiterwanderten und mehrere Weisskopfseeadler auf der Jagd beobachten konnten. Der Pfad führte uns um den Tower herum bis zum Besucherzentrum des Nationalparkservices und von dort machten wir uns wieder auf den Weg zum Campingplatz,wo wir dann auch noch das "Praerie dog village" - das Dorf der Präriehunde - bestaunen konnten. Lustige Kerlchen diese Präriehunde :-).






Am nächsten Morgen ging es nochmals - nun mit dem Wohnmobil - hinauf zum Besucherzentrum und Andreas und Aviva drehten eine Runde auf einem Wanderpfad ringsherum um den Devil`s Tower und Aviva konnte ihr zweites Abzeichen bewundern.



Dann ging es weiter in Richtung Westen und bis zum nächsten Stopp in Buffalo, wo wir auf dem sehr schönen Campingplatz "Indian Campground" unser WoMo abstellten und unseren Grill ausprobierten. Den nächsten Tag nutzten wir für eine Tour durch die kleine Westernstadt.








Nach einer weiteren Übernachtung ging es weiter nach Cody, der Stadt, die von William Cody - besser bekannt als Buffalo Bill - gegründet wurde. Da wir in der Vorsaison unterwegs sind, war hier noch nicht allzuviel los und da es leicht regnete, liessen wir den Abend im historischen Hotel Irma (das Buffalo Bill seiner Schwester schenkte) bei einem Abendessen ausklingen.





Aus Gesprächen mit anderen Reisenden hörten wir heraus, dass im Yellowstone Park - unserer nächsten Station - viele Geschäfte noch geschlossen haben und so stockten wir am nächsten Morgen im Walmart unsere Vorräte nochmals auf und gegen Mittag erreichten wir den Ost-Eingang des Yellowstone Nationalparks. Schon der erste Stopp - begleitet von einem Weisskopfseeadler - am Yellowstone See liess uns erahnen, das wir auf einem der grössten Vulkane der Erde befinden. Hier brodelten am Ufer des vereisten Sees die Schwefeldämpfe hervor und Büffel kreuzten unseren Weg...ein wahrhaft spektakuläres Fleckchen Erde.










Unser Motel, diesmal übernachteten wir im Motel, da die Campgrounds mit Elektro-Anschluss für`s WoMo noch geschlossen hatten, befindet sich in West Yellowstone, Montana und so durchquerten wir den Park einmal von Ost nach West.

Unsere Tour am nächsten Tag ging in den Norden des Parks - nach Mammouth und den Hot Springs, wo sich auch das Hauptquartier des Nationalparkservices befindet. Für die Fahrt durch den Nationalpark muss man gut Zeit einplanen, zum einen möchte man ja etwas sehen, zum anderen sind Entfernungen doch recht gross. Ausserdem muss man immer damit rechnen, dass plötzlich ein Bison oder eine ganze Herde auf der Strasse steht und man ist hier als Besucher unterwegs!






Die Heissen Quellen bildeten kleine Seen und formten kleine Terrassen, die wir von den Wegen gut beobachten konnten. Leider verschlechterte sich das Wetter, sodass wir keine weiteren Wanderungen mehr unternehmen konnten aber auch vom Auto aus war die wunderschöne Landschaft und die Tierwelt zu beobachten.

Am nächsten Tag ging es zum "Old Faithful" Geysir und zu einem der geysirreichsten Orte der Welt - zwei Drittel der gesamten Geysire der Erde befinden sich im Yellowstone Park.




Pünktlich zum vorhergesagten Zeitpunkt (etwa alle 90 Minuten) spuckte der "Old Faithful" das heisse Wasser mit viel Dampf gen Himmel - ein imposanter Anblick.



Viele kleine Geysire und kleine Seen mit glasklarem heissem Wasser in den verschiedensten Farben säumten den Wanderweg und der "Castle Geyser" überraschte uns mit einer erstaunlichen Wasser-und-Dampf-Eruption. Die schiere Menge der brodelnden Schlammtöpfe, heissen Quellen, dampfenden Mini-Seen und wasserspeienden Geysire ist mehr als beeindruckend.





Die nächste Überraschung hielt der nächte Morgen parat: Der Blick aus dem Motel-Fenster offenbarte ein schneebedecktes Wohnmobil und eine verschneite Landschaft, sodass wir die nächste Tour auf den Nachmittag verschieben mussten und nun auch einmal Zeit für`s Blog-Schreiben und Wäschewaschen verfügbar war...!