Sonntag, 21. April 2013

Reisebericht Sumatra Teil 1

Nachdem die Nachfrage nach weiteren Reiseblog-Einträgen doch recht hoch war, möchten wir euch heute auf diesem Wege über unsere Reisestationen unserer diesjährigen Sumatra-Reise berichten.

Der Flug über Düsseldorf und Abu Dhabi nach Kuala Lumpur war erfreulich ruhig. Auf dem Flughafen in Kuala Lumpur kannten wir uns schon recht gut aus und sind zügig mit dem Transferbus, vorbei am Formel-Eins Parcour in Sepang zum nächsten Flughafen für den Hüpfer nach Medan gelangt.

In Medan angekommen und nachdem wir die Einreiseformalitäten für Indonesien erledigt hatten, ging es mit dem Taxi zu unserem mitten in der Stadt gelegenen Hotel und nach einem ersten indonesischen Abendessen und einem ersten Besuch in ein nahegelegenes Shopping-Center zum waren wir tatsächlich auch angekommen.

Am nächsten Tag ging es zu Fuss durch die Innenstadt, in der es noch einige Gebäude im Kolonialstil - ua. das Rathaus, das Bankgebäude und die Post - zu bewundern gibt. Am Bahnhof haben wir auch gleich unsere Zug-Tickets nach Siantar für den nächsten Tag gekauft. Nach einem abendlichen Rundgang zum alten Sultanspalast und der Großen Moschee und einem wiederum sehr leckeren Abendessen war auch dieser Tag schnell zu Ende.

Am Morgen hiess es dann Rucksäcke packen und per Taxi ging es zum Bahnhof. Beim dortigen Imbiss gab es noch eine Stärkung für die immerhin knapp 4 Stunden (für etwa 120km und günstige € 2.80) Zugfahrt. Wie schon erhofft, kamen auch auf dieser Strecke bei jedem Stopp fliegende Händler durch den Zug, um allerlei Waren zu verkaufen.

Nach unserer Ankunft in Siantar gab es ein kleines Problem: Es wurde bereits dunkel und bereits zwei Unterkünfte erwiesen sich als vollständig belegt, eine andere lehnten wir aufgrund des Preises und Zustandes ab. Nach einigen Touren mit Minibussen durch die Stadt konnten wir gerade noch ein Zimmer im Hotel Siantar ergattern. Dieses lag laut Google Maps ganz woanders, nämlich umständlich zu erreichen auf der anderen Schienenstrangseite. Es erwies sich, dass es direkt am Bahnhof lag und so zogen wir - glücklich, eine Übernachtung zu haben - dann dort auch ein. Nach einem leckeren Gado-Gado (gekochtes gemischtes Gmüse mit indonesischer Erdnusssosse) für Jeannette und Satay ayam (Hühnchenspiesse ebenfalls mit Erdnusssosse) für mich, fielen wir reichlich müde ins Bett.

Nach einem einfachen indonesischen Frühstück, ging es mit unseren Rucksäcken mittels lokalem Mini-Bus zum örtlichen Busbahnhof, der eine unbefestigte Ansammlung von Verkaufsständen mit dazwischen verlaufenden undefinierbaren und auch recht überlriechenden Rinnsalen war. Die Hoffnung, einen grossen und damit verkehrstechnisch möglichst einwandfreien Bus nach Parabat zu erwischen zerschlug sich, da diese nur nach Medan zurückfuhren. So stiegen wir in einen weiteren kleinen Minibus, mit Einheimischen und am Boden fixierten Hühnern ein um die eine Stunde nach Parabat zurückzulegen. Meine Nachbarin sprach ein wenig Englisch, sodass wir die Zeit plaudernd und ohne groß auf den Verkehr acht geben zu müssen, überstanden.

Am Hafen von Parabat gab es noch eine kleine Stärkung mit Teh manis (heißem, süßen Schwarz-Tee) und per Boot fuhren wir über den weltgrößten Kratersee, dem Toba-See, - der Ausbruch dieses Supervulkans vor etwa 70.000 Jahren führte zu einer Klimakatastrophe / Eiszeit, die beinahe auch die frühen Menschen ausgerottet hätte -  zur Insel Samosir, wo wir auch sehr schnell eine gute Unterkunft im Lekjon-Cottages fanden.

Hier geniessen wir die vergleichsweise angenehme Kühle von knapp 30 Grad C, was mich allerdings nicht davon abgehalten hat, mir einen recht deftigen Sonnenbrand einzuhandeln.
Heute ging es per Moped zu den historischen Orten der Batak, den hiesigen Ureinwohnern, die vom Kannibalismus zum Christentum missioniert wurden und sich nun dem wohl einträglicherem Tourismus zugewendet haben, jedenfalls waren die alten Grabstätten der Batak-Könige stark gesäumt von Souvenir-Buden mit alem möglichen Nippes.

Die Landschaft, die der Vulkanausbruch geformt hat, ist tatsächlich atemberaubend, der See im Norden von noch immer aktiven Stratovulkanen umstanden und die grüne Insel Samosir selbst ist der Rest der eingestürzten Magmakammer mit einem etwa 1000m hohem Berg-Massiv im Zentrum.
Den heutigen Tag werden wir mit der weiteren Planung unserer Tour nach Norden verbringen und natürlich noch im See baden!

Soweit der erste Bericht von uns...mit den besten Grüßen aus Indonesien von


Jeannette und Andreas